The Darkest London (03) – Winterflammen by Kristen Callihan

The Darkest London (03) – Winterflammen by Kristen Callihan

Autor:Kristen Callihan
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
veröffentlicht: 2014-10-15T22:00:00+00:00


21

Poppy wusste nicht, was Winston an dem Mann so in Unruhe versetzte, aber sie würde es herausfinden. Sie drehte sich zu Win um, und sein umwölkter Blick traf ihren. Doch er wirkte beunruhigt und verwirrt, als würde er sie gar nicht wahrnehmen. »Schatz, begleitest du mich, damit wir meinen Schal holen? Ich merke, dass mir ein wenig kalt ist.« Es herrschte eine Gluthitze wie im Hades.

Kurz beschwor sie ihre Kraft herauf, und Eiseskälte zog durch den Raum, die mehr als eine Dame frösteln ließ.

Sie wartete Winstons Antwort nicht ab, sondern zog ihn aus dem Raum, den Gang entlang, auf die Terrasse hinaus, wo er die Luft zum Atmen bekam, die er so dringend brauchte. Er zitterte, und seine Atemzüge ähnelten einem rauen Keuchen. Er befand sich im Bann der dunklen Macht. Sie hatte diesen Zustand schon bei anderen gesehen, bei starken Männern und Frauen, die Schrecken und Tod ins Auge gesehen hatten und das nicht mehr vergessen konnten. Irgendetwas blieb immer hängen … ein widerliches Überbleibsel des Todes. Und wenn sie am wenigsten damit rechneten, kam es zurück, um sie zu quälen. Jeder Einzelne von ihnen meinte deshalb schwach zu sein. Poppy dachte eher das Gegenteil. Sie hielt sie für ausgesprochen tapfere Menschen, die vom Tod gejagt worden und ihm entkommen waren, um ihr Leben weiter in die Hand zu nehmen.

Sie blieb erst stehen, als sie die Gartenlaube erreicht hatten, die jetzt tief im Schatten lag und in der warmen, mondhellen Nacht vom Duft der Rosen erfüllt wurde. Win ließ sich auf die steinerne Bank fallen. Sie setzte sich neben ihn, wobei sie eine Hand auf seine fiebrige Stirn legte. Bei der Berührung strömte Kälte in ihre Hand und kühlte ihn. »Win«, wisperte sie und schaute in seine leeren Augen, »komm zu mir zurück.«

Er rang nach Atem, und sie zog ihn an sich, wobei sie seine geschundene Wange streichelte. »Win, wer war dieser Mann?«

Er packte sie an den Oberarmen. »Mein Bruder.«

Sie erstarrte. Wins Familie war immer ein Thema gewesen, über das sie nicht gesprochen hatten. Poppy hatte nichts dagegen gehabt, denn im Grunde war sie empört gewesen, wenn sie nur daran dachte, wie er von seinen Leuten behandelt worden war, wie sie ihn einfach fallen gelassen hatten, nur weil er unbedingt zur Polizei hatte gehen wollen. Sie wand sich innerlich. Es war alles eine Lüge gewesen. Ein verdammter Trick.

Sie dachte über den Mann nach, dem sie gerade eben begegnet waren – jünger als Mrs Noble, aber vielleicht ein bisschen älter als Win und sie. Eine Ähnlichkeit mit Winston bestand nicht. Er hatte rabenschwarzes Haar und tiefdunkle Augen. Seine Züge hatten eher etwas Gälisches denn Angelsächsisches. »Er hat dich direkt angesehen. Wie ist es möglich, dass er dich nicht erkannt hat?«

Wins Kopf kam mit einem Ruck hoch. »Warum sollte er? Er wurde doch dazu gebracht zu glauben, dass sein Bruder tot ist. Das sind wieder Isleys verdammte Ränke, die für alles verantwortlich sind.« Er verzog das Gesicht. »Davon abgesehen sehe ich ja wohl kaum mehr wie früher aus.«

Ihr Herz zog sich zusammen.



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